Der parteiliche Rosentest

Vor einer Woche wurde in Berlin gewählt. Nun soll an dieser Stelle nicht das Ergebnis kommentiert oder über die zukünftige Regierung philosophiert werden. Vielmehr wollen wir uns mit Rosen beschäftigen. Die gab es nämlich am Wahlsamstag gleich bei mehreren Parteien. So wurde des Autors Familie gleich sechs Mal mit pflanzlicher Werbung bedacht. Spitzenreiter in der Rosenanzahl war die Lichtenberger SPD, die im Laufe des Samstags insgesamt vier rote Rosen verziert mit dem Werbehinweis auf den Direktkandidaten, Bausenator Andreas Geisel, an die Frau brachte. Deutlich weniger spendabel zeigte sich die Karlshorster CDU, die es - bei gleicher Passierfrequenz des Infostandes - nur auf eine weiße Rose, dafür aber...

201609025 Rosen

versehen mit reichlich Themeninfos und dem obligatorischen Werbekuli, brachte. Weniger Infos, aber die längste (gelbe) Rose, gab es bei der FDP, zuletzt außerparlamentarisch tätig und im Wahlkampf mit der bemerkenswert unrealistischen Forderung nach Offenhaltung des Flughafen Tegels unterwegs. Eine Woche nach Schließung der Wahllokale steht noch keine Regierung, der Zustand der Rosen ist allerdings hochgradig unterschiedlich: Während die CDU-Rose einen geknickten Eindruck hinterlässt und man sich unwillkürlich fragt, ob es an dem bescheidenen Wahlergebnis oder den aktuellen Anwürfen gegenüber dem Spitzenkandidat liegt, halten sich - analog zum Wahlergebnis - die roten Rosen besser, aber eben auch nicht überzeugend. Den besten Eindruck macht noch die FDP-Rose, was natürlich nur daran liegen kann, dass die Partei zu den Wahlgewinnern gehörte. Bleibt abschließend noch die Frage nach dem emanzipatorischen Ansatz der Parteien - wurden die Rosen doch immer nur Frauen überreicht. Hier geht unter Werbegesichtspunkten wirklich mehr, beispielsweise beim Bundestagswahlkampf in 12 Monaten. Linke und Grüne, bitte übernehmen.


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