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Eier essen mit gutem Gewissen - nicht nur Ostern
19. März 2021Das Töten männlicher Eintagsküken wird ab 2022 endlich verboten. Doch Verbraucher haben schon jetzt die Wahl, ihnen mit dem Eierkauf ein längeres Überleben zu ermöglichen. Oder sie können die Zucht von Hühnerrassen fördern, die gleichermaßen für die Eier- und die Fleischproduktion genutzt werden. Die VERBRAUCHER INITIATIVE informiert über das Angebot im Handel.
Eine Reihe von Initiativen setzt sich dafür ein, dass neben den weiblichen Küken als Legehennen auch ihre Brüder als Masthähne aufgezogen werden. Finanziert wird das System über einen Mehrpreis der Eier von den Geschwister-Legehennen. Denn die Aufzucht der Hähne dauert länger und ist kostenintensiver, weil diese Legehennen-Rassen im Gegensatz zu Masthuhn-Rassen nur sehr langsam und wenig Fleisch ansetzen. Eier aus solchen Projekten kosten pro Ei vier bis fünf Cent mehr als vergleichbare Eier aus herkömmlicher Produktion.
Beispiele sind „Spitz & Bube“ (Rewe), „Herzbube“ (Penny), „Henne & Hahn“ (Aldi), „Kükenherz“ und „Ein Herz für Küken“ (Lidl) sowie „Brüderchen + Schwesterchen“ und „Huhn & Hahn“ (Kaufland). Der Bio-Handel bietet Eier aus der „Bruderhahn Initiative Deutschland“ (BID), der „Bruderküken-Initiative“ (Alnatura), „Initiative Bruder-Ei“ (SuperBioMarkt), „basic Bruderherz-Initiative“ (Bio-Supermarktkette Basic) und der „Haehnlein“-Initiative (erhältlich bei denn’s Bio-Märkten, einigen Alnatura-Filialen sowie Tegut, Rewe, Edeka und Real).
Bei Eiern mit der Kennzeichnung „respeggt“ (Rewe) und „Ohne Kükentöten“ (Aldi) werden Verfahren genutzt, um nach wenigen Tagen das Geschlecht der Embryonen im Ei zu bestimmen. Anschließend werden nur die Eier mit weiblichen Embryonen weiter bebrütet.
Zweinutzungshühner sind ein anderer Ansatz, um das Töten männlicher Küken zu vermeiden. Bei diesen traditionellen Rassen können die Hennen als Legehennen eingesetzt und die Hähne gemästet werden. Zwar ist die Leistung nicht mit denen von Hochleistungsrassen vergleichbar, ermöglicht aber die Aufzucht und Nutzung von weiblichen und männlichen Tieren gleichermaßen. Diese langfristige Lösung wird vor allem von der Biobranche angestrebt.