Mehr Verantwortung in der Lieferkette Fleisch

„Verbraucher sind weder für die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäf-tigten der Schlachthöfe noch für die Haltung von Tieren verantwortlich“, stellt Georg Abel von der VERBRAUCHER INITIATIVE fest. Für diese Punkte tragen die „Profis“ in der Lieferkette die Verantwortung. Der ritualisierte Verweis auf die geringe Zahlungsbereitschaft der Konsumenten darf nicht von den wahren Ver-antwortlichen ablenken.

Mit der Initiative Tierwohl und der unternehmensübergreifenden Haltungsform-Kennzeichnung wurden wichtige Impulse für mehr Tierwohl gesetzt. Die seit Jahren bekannten Beschäftigungsbedingungen auf den Schlachthöfen müssen - notfalls durch den Gesetzgeber und im Rahmen regelmäßigerer Kontrollen - ge-ändert werden.

Eine besondere Bedeutung kommt dem Lebensmitteleinzelhandel zu: Er kann bei den Rahmenbedingungen seiner Eigenmarken sowie durch entsprechende Listung externer Anbieter deutliche Zeichen für mehr Verantwortung setzen und sich damit auch von Mitbewerbern unterscheiden. Stellschrauben dafür sind beispielsweise die eigenen Definitionen von höheren Mindestanforderungen für Fleisch und Wurst, anspruchsvollere Einkaufsrichtlinien, mehr Transparenz ge-genüber den Konsumenten und eine Abkehr von der preisfixierten Kommunikation in Handzetteln usw.

Auch Verbraucher können durch einen bewussteren Einkauf ihre Macht einset-zen. „Weniger Fleisch und wertigere Produkte sind dabei ein persönlicher An-satz“, so Georg Abel. Hilfestellung beim Kauf tierischer Erzeugnisse bieten Kennzeichnungen wie beispielsweise die vierstufige Haltungsform, das NEU-LAND-Zeichen oder die Siegel der Bioverbände.