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Mehr Verbraucherbildung statt teurer Technik
29. März 2016Die Forderung des Bundesministers mit der Abschaffung des Mindesthaltbarkeitsdatums einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung zu leisten, stößt auf Kritik der VERBRAUCHER INITIATIVE. Der Bundesverband weist darauf hin, dass knapp die Hälfte der Lebensmittel, die in privaten Haushalten ungenutzt in die Tonne wandern, Obst und Gemüse ohne Mindesthaltbarkeitsdatum sind. ...
„Die Idee, auf intelligente Verpackungen zu setzen, die den Frischezustand anzeigen, ignoriert die tatsächlichen Probleme“, so Bundesgeschäftsführer Georg Abel. In Hinblick auf die Diskussionen um weniger aufwendige Verpackungen sei dies ein Rückschritt, zumal sich auch die Frage nach der umweltgerechten Herstellung und Entsorgung der elektronischen Chips stelle. Die Kosten dafür werden auf die Verbraucher abgewälzt.
Setze sich das geplante Verfallsdatum durch, ist eher mit einem Anstieg der Lebensmittelabfälle zu rechnen. Anstatt Verbrauchern ein solches Datum vor die Nase zu setzen, muss die Kompetenz der Verbraucher geschult und gefördert werden. Konsumenten müssen sich auf ihre Sinne verlassen, bevor sie Lebensmittel entsorgen. „Sehen, riechen und schmecken und dann entscheiden, das kann jeder jetzt schon tun“, so Georg Abel. Dafür sei kein technischer Schnickschnack notwendig, der zudem noch in der Erforschung steckt.
Die VERBRAUCHER INITIATIVE fordert den Minister auf, sich für den Ausbau der Ernährungs- und Verbraucherbildung einzusetzen. „Informierte Verbraucher, die wissen, wie Grundnahrungsmittel erzeugt werden, wie sie gelagert und zubereitet werden, was MHD und Verbrauchsdatum bedeuten, lernen, die Produkte wert zuschätzen und entsprechend zu behandeln“, so Georg Abel.