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Tierwohl braucht stabile Basis
17. Januar 2019Eine Untersuchung der Universität Osnabrück belegt, was Einzelhändler schon lange beobachten: Nur sehr wenige Verbraucher greifen tatsächlich zu Fleisch aus tierfreundlicher Produktion, wenn es mehr kostet. Diese Tatsache darf jedoch nicht zu Lasten der Tiere gehen. Die VERBRAUCHER INITIATIVE fordert Politik und Wirtschaft auf, ein tragfähiges Finanzierungssystem für artgerechte Nutztierhaltung zu entwickeln...
Verbraucherinnen und Verbraucher wollen eine artgerechte Nutztierhaltung. Doch sie warten nicht auf das x-te freiwillige Zeichen, sondern auf einen weitsichtigen Plan für eine artgerechte, wirtschaftlich tragfähige Nutztierhaltung der Zukunft. Damit artgerechte Tierhaltung in Deutschland nicht länger eine Ausnahme in der Nische bleibt, braucht es eine faire Finanzierung.
Ob Landwirte von artgerechter Tierhaltung leben können, hängt im Moment davon ab, dass Supermarktkunden erheblich höhere Preise zahlen. Doch das tun erwiesenermaßen nur die Wenigsten. Auf dieser Basis ist keine Entwicklung für den Massenmarkt möglich. „Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner muss end-lich ein Finanzierungssystem erarbeiten, das die Kosten für eine artgerechte Tierhaltung gerecht über die gesamte Wertschöpfungskette verteilt, also auch Großverbraucher, Verarbeiter und Gastronomie in die Pflicht nimmt“, so Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der VERBRAUCHER INITIATIVE e. V.
Das Wohlergehen von Millionen Schweinen, Rindern und Hühnern in Deutschland liegt in der Verantwortung aller. Dass tierische Produkte aus artgerechter Erzeugung stammen, muss also zum Normalfall werden. Bund und Länder sollten mit gutem Beispiel vorangehen und im ersten Schritt ihre Kantinen entsprechend umstellen.