Zutatenliste offenbart Zusatzstoffe auch bei Bio

Die VERBRAUCHER INITIATIVE zu Zusatzstoffen in Bio-Produkten

Berlin, 12. Februar 2014. Die BioFach sorgt derzeit für ein helles Schlaglicht auf das große Sortiment ökologisch erzeugter Lebensmittel. Dabei rücken auch die Rezepturen und Herstellungsverfahren in den Mittelpunkt, die sich mitunter deutlich von konventionellen Produkten unterscheiden. Bio-Hersteller nutzen etwa deutlich weniger Zusatzstoffe.

Nicht wenige der Regeln, die die ökologische Lebensmittelwirtschaft einhalten muss, betreffen die Auswahl der Zutaten. Während die konventionelle Lebensmittelproduktion auf über 300 zugelassene Lebensmittelzusatzstoffe zurückgreifen kann, sind es für Bio-Hersteller nur knapp 50. Süßstoffe, Farbstoffe Geschmacksverstärker sind gänzlich verboten, die meisten Konservierungsmittel und viele andere Verbindungen ebenfalls. "Wer solche Hilfsstoffe meiden will, hat es mit Bio-Produkten leichter", so Laura Gross von der VERBRAUCHER INITIATIVE e. V.

Die Regeln der ökologischen Anbauverbände gehen vielfach deutlich über die der europäischen Basis-Gesetzgebung hinaus. Das gilt auch für die Zusatzstoffe. So ist etwa Nitritpökelsalz für Bio-Wurstprodukte grundsätzlich zulässig, einige Bio-Anbauverbände verbieten ihren Mitgliedern jedoch, Kalium- und Natriumnitrit einzusetzen. Daher empfiehtl die Diplom-Oecotrophologin: "Wer es genau wissen will, sollte immer die Zutatenliste lesen. Dort sind alle Zusatzstoffe mit ihrer Funktion sowie ihrem Namen oder ihrer E-Nummer aufgeführt."

Wo Zusatzstoffe nicht erlaubt sind, sind Hersteller gezwungen, sich andere Lösungen einfallen zu lassen: Pflanzenteile geben Farbe, Hefeextrakt und Sellerie wirken geschmacksverstärkend, Ei emulgiert und Zitronensaft wirkt antioxidtiv. Ob die Zutaten den persönlichen Vorstellungen und Wünschen entsprechen, muss jeder selbst entscheiden. Die Zutatenliste ist dabei ein wichtiges Hilfsmittel.

Auf www.zusatzstoffe-online.de finden Interessierte ausführliche Informationen über Herstellung, Anwendung und Bewertung aller derzeit in der EU zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffe. Wer wissen will, welche Kriterien hinter den zahlreichen Bio-Labeln stehen, wird in der Datenbank www.label-online.de fündig.

 

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