Mehr Transparenz bei Vergleichsportalen nötig

Die Mehrheit der Verbraucher nutzt in ihrem digitalen Alltag Vergleichsportale im Internet. Verbraucher erwarten von Vergleichsportalen für Strom- oder Gastarife vor allem eine transparente Preisgestaltung, umfassende Tarifinformationen, eine Übersicht verfügbarer Anbieter sowie verbraucherfreundliche Voreinstellungen. Tatsächlich fand die VERBRAUCHER INITIATIVE bei ihrer Untersuchung von zehn Vergleichsportalen Werbetarife in den Suchergebnissen, Tarife mit eingepreisten Boni, schwammige Formulierungen zu Bonuszahlungen, Mehrmarkentarife, lange Anschlusslaufzeiten sowie überhöhte Einsparversprechen. „Aus einem vermeintlich schnellen Tarifwechsel wird so eine aufwendige Recherche nach verlässlichen Informationen“, so Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der VERBRAUCHER INITIATIVE. 

Auf der derzeit tagenden Verbraucherschutzministerkonferenz steht u. a. der Verbraucherschutz in den digitalen Medien auf der Agenda. Der Bundesverband fordert die Verbraucherminister auf, konkrete Maßnahmen zu beschließen, damit der Rechercheaufwand für Verbraucher reduziert und Vergleichsportale transparenter und verbraucherfreundlicher werden:

• Eine wirksame Kommunikation, die Verbraucher zum Energiewechsel befähigt und motiviert.
• Mehr Transparenz durch nachvollziehbare Provisionsmodelle und Angabe der verwendeten Datenbasis.
• Eine portalübergreifende Verbraucherrichtlinie, damit Voreinstellungen und Suchergebnisse verbraucherfreundlicher werden.
• Eine Verbesserung der Informationsqualität durch einheitliche Bezeichnungen wie z. B. für den Begriff Ökotarif.
• Portale sollen den Markt umfassend inkl. provisionsfreier Tarife abbilden. 

Die 40-seitige Untersuchung „Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Vergleichsportalen für Strom- und Gasanbieter“ stehen zum kostenlosen Download bereit: www.verbraucher.org/ueber-uns/projekte/vergleichsportale