Clear Aligner, eine kieferorthopädische Behandlungsoption, die bis 2017 nur durch Mediziner/innen durchgeführt und angeboten wurde, wird heute zunehmend auch über kommerzielle Anbieter direkt an Verbraucher/innen vertrieben. Dabei erfolgt die Versorgung vorwiegend digital und postalisch und der direkte Kontakt zu Ärzt/innen wird stark minimiert oder sogar gänzlich eliminiert. Seit mehreren Jahren häufen sich kritische Stimmen von Verbraucher/innen, die durch das kommerzielle Behandlungsangebot finanziellen und/ oder gesundheitlichen Schaden erlitten haben.

Die VERBRAUCHER INITIATIVE hat deshalb Expert/innen mit ihrem unterschiedlichen Blick auf die Thematik zu einer Online-Veranstaltung eingeladen, um dieses Thema aus Verbraucher/innensicht zu diskutieren. Denn wer als gleichberechtigter Partner am Gesundheitsmarkt teilnehmen will, muss seine Rechte als Verbraucher/in kennen und z. B. die angebotenen Dienstleistungen hinsichtlich Qualität, Preis und möglichen Folgen hinterfragen können. Mündige und informierte Gesundheitskund/innen standen daher im Mittelpunkt der gestrigen, hochrangig besetzten Diskussionsrunde.

Die Vertreter/innen von Zahnärztekammer, Gesellschaft für Kieferorthopädie, Ärzteschaft, Politik, Krankenkasse sowie aus verschiedenen Verbraucherorganisationen waren sich über die grundsätzliche Herangehensweise einig. Neben einer klaren Forderung nach regulatorischen Vorgaben durch die Politik ist eine bessere Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher notwendig.