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"Grüner Knopf" startet

Heute stellte Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller den Grünen Knopf, das "staatliche Label für nachhaltige Textilien" vor. Es ist das weltweit erste staatliche Siegel für sozial und ökologisch nachhaltig produzierte Textilien und stellt entsprechende verbindliche Anforderungen.

Dazu gehören u.a. das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, die Begrenzung der Arbeitszeit, schriftliche Arbeitsverträge, Arbeitssicherheit und die Zahlung von Mindestlöhnen. Die Umweltanforderungen umfassen beispielsweise Grenzwerte für Abwasser, das Verbot von Weichmachern und gefährlicher Chemikalien sowie die biologische Abbaubarkeit von Tensiden. Neben diesen 26 Mindeststandards muss das beantragende Unternehmen seine Sorgfaltspflichten anhand von 20 Kriterien wie Beschwerdemechanismen in der Produktionsstätte etc. nachweisen. Unabhängige Prüfstellen kontrollieren die Einhaltung dieser Kriterien.
Zum Beginn der zweijährigen Pilotphase sind 27 Unternehmen, darunter Aldi, Lidl, hessnatur, Tchibo, Trigema und Vaude, dabei, weitere Unternehmen durchlaufen derzeit den Prüfprozess. REWE und PENNY kündigten an, ab Mitte 2020 Textilien in ihren rund 5.800 Märkten entsprechend zu kennzeichnen.
Allerdings handelt es sich um ein freiwilliges Label, das als Metazeichen auf bereits vorhandenen Siegeln aufbaut. VI-Geschäftsführer Georg Abel: „Eine verbindlicher Standard für alle Unternehmen wäre aus unserer Sicht ebenso wünschenswert wie die notwendige Bewertung der gesamten Lieferkette vom Baumwollfeld bis zum Kleiderschrank“. Hier fehlen derzeit u.a. die Erzeugung der Rohstoffe oder das Weben der Stoffe. Die Verpflichtung, Mindestlöhne zu zahlen, bedeutet auch nicht automatisch, dass diese existenzsichernd sind. Das Zeichen soll sich – so verlautet aus dem Bundesministerium – aber zukünftig dynamisch weiterentwickeln.
Das Zeichen ist aus Sicht der VERBRAUCHER INITIATIVE ein Schritt in die richtige Richtung. Ob der gewählte Ansatz allerdings erfolgreich ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren wie der Weiterentwicklung der Standards, der Marktdurchdringung und auch vom Interesse der Konsumenten ab.

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