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Ein Angebot der Nachhaltigkeit

Einen ungewöhnlichen Weg geht der REWE-Markt in Wiesbaden-Erbenheim. Aquaponik heißt die dortige Kombination von Fischzucht und Pflanzenanbau. Der Pilotmarkt zeigt, anders Denken führt zu neuen Ergebnissen: "Green Farming" auf dem Supermarktdach ist möglich, Nachhaltigkeit ist keine Utopie.

Schon auf den ersten Blick fällt das ungewöhnliche Konzept auf: Der Einsatz von viel Holz, eine riesige Dachfarm und die ungewöhnliche Anordnung der Parkplätze mit Biotop in der Mitte sind Elemente des beeindruckenden Baus, der vom Handelsverband Deutschland 2022 mit dem Immobilienpreis "Store of the Year" ausgezeichnet wurde. 

42 Holzstützen tragen und gliedern den Markt, der von außen ein bisschen an einen asiatischen Tempel erinnert. Der Einsatz von ökologischen, wieder nutzbaren Baumaterialien wie Holz trägt zu einer klimaschonenden Nutzung bei, nach rund 30 Jahren soll der nachwachsende Rohstoff sogar klimaneutral sein.  

Dank der großzügigen Verwendung von Glas ist das Innere tageshell, Sichtachsen ermöglichen den Durchblick von einem zum anderen Ende des Marktes. Dank einer ovalen Anordnung der Parkplätze konnte bei gleichbleibender Parkplatzzahl rund 1.000 qm Fläche entsiegelt werden. Mehr Grünfläche mit versickerungsfähigem Untergrund, Insektenhäuser und Insektenweiden und E-Ladestationen fallen auf den ersten Blick auf, hinter dem Markt hat ein örtlicher Imker drei Bienenhäuser aufgestellt. Ein überdachter "Marktplatz" am Markteingang schafft die Möglichkeit für saisonale Angebote wie Spargel oder Erdbeeren aus der Region. 

Innen fällt eine neue Anordnung der Bedientheken auf: Das Serviceangebot für Sushi, Fisch, Käse, Wurst und Fleisch, üblicherweise im Markt hinten platziert, wurde an die rechte Seite vorgezogen. Ein breites Bioangebot, über 70 regionale Anbieter und eine Vielzahl von Produktinformationen runden das übliche Warenangebot erfreulich deutlich ab.  

Der Clou ist aber die gläserne Dachfarm mit Barschzucht und Basilikumanbau. Das gesammelte Regenwasser wird im Markt (Reinigung, Sanitäranlagen), sowie für die Dachfarm verwandt. Die Fische (Übertragung via "Barsch TV" in den Besucherraum) düngen mit ihren Ausscheidungen die Pflanzen. Das so gereinigte Wasser fließt dann zu den Barschen zurück. Dieser Kreislauf reduziert den Wasserverbrauch um rund 90 Prozent, auf den Einsatz von Gentechnik, Hormonen und Pestiziden wird verzichtet. Die Plastiktöpfe der Anzucht bleiben vor Ort, die Pflanzen werden für den Verkauf in eine Papierhülle umgepackt.

Erzeugt werden auf diese Weise rund 80.000 Basilikumpflanzen und rund 20.000 Barsche, die in rund 480 REWE-Märkten angeboten werden. Die Verantwortlichen des zunächst in einem sehr kleinen Kreis entwickelten Konzepts sind mehr als zufrieden, zumal auch die wirtschaftliche Seite stimmt. Den bereit nach einem Jahr erreichte das Mut-machende Pilotprojekt Angebot die eigentlich erst nach drei Jahren erwartete Gewinnschwelle.

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