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Vitaminboten aus dem Süden
31. Oktober 2014Neues Themenspecial Orangen auf www.oeko-fair.de
Berlin, 31. Oktober 2014. Herbst und Winter ist Orangenzeit. In Deutschland schaffen es die subtropischen Vitaminboten auf den dritten Platz im Obstkonsum, nach Äpfeln und Bananen. Doch nicht nur die Frischfrucht wird gern verzehrt. Jährlich trinken Verbraucher pro Kopf etwa acht Liter Orangensaft. Und die Preise sind billig. Dass der Kampf ums Schnäppchen die Gesundheit von Mensch und Umwelt in den Anbauländern belastet, ist nur wenigen bewusst. Eine Alternative sind Orangen und Orangensaft aus Bio-Produktion und Fairem Handel. Tipps und Informationen gibt die VERBRAUCHER INITIATIVE im neuen Themenspecial Orangen auf www.oeko-fair.de.
Die in Deutschland angebotenen Orangen kommen vor allem aus Spanien, das Fruchtkonzentrat für Orangensaft fast ausschließlich aus Brasilien. Der Preis, den die Orangenbauern auf dem Weltmarkt für ihre Ernte bekommen, ist jedoch meist so niedrig, dass davon nicht einmal die Produktionskosten gedeckt werden können. "Die Folgen sind fehlende soziale Absicherung, mangelnder Gesundheitsschutz und die schlechte Bezahlung der Erntehelfer, die sich als Tagelöhner oder Kurzzeitarbeiter durchschlagen müssen", erläutert Anke Rößner, von der VERBRAUCHER INITIATIVE. Der starke Konkurrenzdruck durch Großunternehmen im Orangengeschäft erschwert die Lage für kleinere Betriebe. Neben den zahlreichen sozialen Problemen leidet außerdem die Umwelt unter den Monokulturen und dem intensiven Einsatz von synthetischen Mineraldüngern und Pflanzenschutzmitteln.
Der Faire Handel hilft, die Arbeits- und Lebenssituation der Kleinbauern zu verbessern. "In demokratisch organisierten Fairtrade-Kooperativen schließen sich Landwirte kleinerer Plantagen zusammen, die einen besseren Zugang zum Weltmarkt, angemessenere Preise für die Orangen sowie mindestens den gesetzlichen Mindestlohn für die landwirtschaftlichen Hilfskräfte bieten", so die Fachreferentin. Die zusätzliche Fairtrade-Prämie wird gemeinschaftlich verwaltet und dient der Förderung sozialer Investitionen. Die Mitglieder der Kooperativen werden außerdem im verantwortungsvollen und sparsamem Umgang mit Pflanzenschutzmitteln geschult. Im ökologischen Anbau wird auf chemisch-synthetische Pestizide ganz verzichtet. Diese Anbaumethoden schützen die Gesundheit der Orangenarbeiter und der Umwelt. Orangen und Orangensaft aus ökologischem Anbau sind am Bio-Siegel, aus Fairem Handel am Fairtrade-Label zu erkennen.
Das aktuelle Themenspecial Orangen informiert über den konventionellen und ökologischen Anbau der beliebten Zitrusfrucht, gibt Einblick in den Orangenhandel und stellt Orangenkooperativen des Fairen Handels vor. Das kostenlose Angebot steht auf www.oeko-fair.de zur Verfügung.